Silvia Lorenz

sculpture – drawing – transport – wildlife

am anderen Ort #1-5, Walden Kunstausstellungen, Berlin in Kooperation mit Ausstellungsraum Eulengasse, Frankfurt am Main, März-November 2023

Mit Beiträgen von
Frank Diersch, Claudia von Funcke, Flakenberg, Dagmar Gester, Alekos Hofstetter, Kartenrecht, Eike Laeuen, Silvia Lorenz, Mats Müller, Julia Murakami, Antti Pussinen, Robert Sokol

Die Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe „am anderen Ort“ ist ein Projekt mit Situations- und Aktualitätsbezug, vor allem auch im Hinblick auf die direkte Umgebung.

Walden Kunstausstellungen lud die beteiligten KünstlerInnen ein, vor Ort eine künstlerische Recherche durchzuführen. Diese mündete in die ersten 3 Ausstellungen der Reihe, realisiert von Walden Kunstausstellungen in Berlin. Die vierte Ausstellung, quasi die „Essenz“, entstand in Kooperation mit AUSSTELLUNGSRAUM EULENGASSE Frankfurt: Eine multimediale zusammenfassende Präsentation der Reihe.

FLUCTUS – Fototografie – 31.3.-20.4.23 – Dagmar Gester, Mats Müller, Julia Murakami, Robert Sokol

2. MAI – Installation – Antti Pussinen

MIXED ZONE – Skulptur und Zeichnung – 2.6.-15.7.23 – Frank Diersch/Flakenberg, Alekos Hofstetter, Silvia Lorenz, Claudia von Funcke

AM ANDEREN ORT /Frankfurt- 16.-25.6.23 – Frank Diersch, Claudia von Funcke, Flakenberg, Dagmar Gester, Alekos Hofstetter, Kartenrecht, Eike Laeuen, Silvia Lorenz, Mats Müller, Julia Murakami, Antti Pussinen, Robert Sokol

AM ANDEREN ORT/Berlin – 24./25.11.23 – Florian Adolph, Harald Etzemüller, Cornelia F. Ch. Heier, Lilo C. Karsten, Eike Laeuen, Silvia Lorenz, Vladmir Combre da Sena, Daniel Scheffel

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1-2 Silvia Lorenz, Trabanten, 2022-23; 3 Silvia Lorenz, Landgang, 2023; 4 Claudia von Funcke, 2023, Detail; 5 Alekos Hofstetter, Detail; 6, Alekos Hofstetter, Silvia Lorenz, Ausstellungsansicht MIXED ZONE; 7-8 Eröffnungen Walden Kunstausstellungen, 9 Silvia Lorenz, Stadt am Ring, 2023

MIXED ZONE, die dritte Ausstellung unserer Reihe „am anderen Ort“, vereint 4 sehr unterschiedliche künstlerische Positionen –, die jeweils eine andere Perspektive auf die Thematik eröffnen.

Claudia von Funckes Installation DISPLACEMENT zeigt eine imaginäre Hochhaussiedlung, angelehnt an die “Orgues de Flandres”, einem Gebäudekomplex im brutalistischen Stil aus den 70er Jahren in Paris, der so oder ähnlich in London, Manhattan, Berlin (Gropiusstadt, Marzahn), Frankfurt – oder ebenso an jedem anderen Ort im Zentrum oder der Peripherie einer x-beliebigen Megalopolis stehen könnte. Die Arbeit charakterisiert die urbane Dramaturgie der Macht und zeigt die Entfremdung und Verdrängung von Menschen ins Abseits und in die Anonymität. Die Perspektive scheint verdichtet, überlagert und verschoben, wird zur haltlosen Spekulation. Die Wahrnehmung wird perforiert und unscharf und verweist auf eine mögliche Andersheit der Realität. Wir befinden uns an einem nichtdechiffrierbaren Ort im Nirgends. Die Bildhauerin Claudia von Funcke studierte an der Münchner Akademie der Künste und an der Architectural Association in London. Es folgten Auszeichnungen wie unter anderem der Stahlkunstpreis NRW oder der Kunstpreis Neukölln 2018 sowie weitere Stipendien. Ihre Video-Installationen, Objekte und Fotografien werden national und international gezeigt, wie zuletzt in Kairo, Seoul oder Melbourne.

Die Skulptur „Landgang.“ ist die Fortführung von Silvia Lorenz´ Konzept nomadischer Skulpturen im Sinn von „soft sculpture“. Im Stadtraum Gefundenes bildet die Basis, Pappschachteln dienen als Baumaterial von Raumobjekten mit Architekturassoziation, ambulante Versatzstücke temporärer, beweglicher Installationen. Perspektivwechsel und Verschiebung. „Das Nomadische als Grundgefühl steckt in der Arbeit “Landgang” wohl am stärksten drin: beide Bauteile auf Rädern, so werden sie auch “anreisen” für den “Stellplatz” Galerie. Ein Ort unter vielen auf dem Weg, im riesigen Tagebau der Stadt, aus dessen Ressourcen sie auch stammen: Das Altmetall der Tragegestelle: eine Rolltasche , ein Korbsammler aus dem Supermarkt – die Ladung der Tragegestelle: Produktverpackungen .„Urban mining“ ; das anthropogene Lager. Silvia Lorenz Bildhauerin, Zeichnerin – Spezialisierung im Bereich Luftfahrt und Transport , lebt in Berlin, Dresden und unterwegs.

Die Arbeiten von Frank Diersch wurden bereits seit 2007 in einigen Einzel-und Gruppenausstellungen bei Walden Kunstausstellungen gezeigt. Frank Diersch war Meisterschüler/Stipendiat an der Akademie der Künste in Berlin. Er erhielt 1998 den Egmont-Schäfer-Preis für Zeichnung, Berlin sowie 2018 den Brandenburgischen Kunstpreis. Seit 2017 läuft seine Sendung Drawing Radio bei Radio Woltersdorf, ab 2. Juli sind seine Arbeiten im Packhof des BLMk in Frankfurt Oder zu sehen.

Die Bildwelt des Werkzyklus TANNHÄUSER TOR des Berliner Zeichners und Malers Alekos Hofstetter ist maßgeblich von der Architektur der Moderne beeinflusst. In seinen Zeichnungen auf Papier spielt der Prozess des Nachdenkens über die Begriffe der Zeit und der Erinnerung eine entscheidende Rolle. Er konstruiert in seinen in Mischtechnik (u.a. Tusche, Buntstifte und Permanent-Marker) geschaffenen Zeichnungen durch Überlagerung von zeichnerischen Ebenen ein neues Verhältnis von Architektur zu ihrer Umgebung. Alleine durch das fortschreitende Verschwinden der nachkriegsmodernen Architektur aus unserer Umwelt wird das Scheitern ihrer einstigen utopischen Versprechungen offensichtlich und auch die daraus resultierende Verlusterfahrung wird in Hofstetters Werk thematisiert. 2011 hat Alekos Hofstetter den Werkzyklus „TANNHÄUSER TOR“ begonnen. Diese bis heute währende Arbeit setzt sich mit der architektonischen Wirkungsmacht der Nachkriegsmoderne auseinander. Bilder und Installationen aus dem Zyklus TANNHÄUSER TOR waren auch in den Theaterstücken René Polleschs zu sehen. Zuletzt 2021 bei den Wiener Festwochen DIE GEWEHRE DER FRAU KATHRIN ANGERER, 2019 in BLACK MARIA, Deutsches Theaters Berlin und 2018 “KALIFORNIA/ GRACE SLICK, TRWarszawa/ PL. 2019 realisierte Hofstetter in Zusammenarbeit mit Prof. Nina von Mechow das Bühnenbild für den “Freischütz”, (Regie Jossi Wieler) am Straßburger Opernhaus Opéra national du Rhin. Für Inszenierungen am Deutschen Theater Berlin arbeitete er 2018 gemeinsam mit Nina von Mechow mit der Regisseurin Karin Henkel und 2012 am Wiener Burgtheater mit Martin Wuttke zusammen. Alekos Hofstetter lebt und arbeitet in Berlin. Seine Werke wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen im In-und Ausland gezeigt.

Gisela Wrede (WK), zur Eröffnung von MIXED ZONE am 2.6.2023

LINK: DOKUMENTATION “am anderen Ort” auf youtube

LINK: GALERIE WALDEN KUNSTAUSSTELLUNGEN “MIXED ZONE”

MIXED ZONE, the third exhibition in our series “in another place”, brings together 4 very different artistic positions – each of which opens up a different perspective on the theme.

Claudia von Funcke’s installation DISPLACEMENT shows an imaginary high-rise housing estate, inspired by the “Orgues de Flandres”, a building complex in the brutalist style from the 1970s in Paris, which could stand in London, Manhattan, Berlin (Gropiusstadt, Marzahn), Frankfurt – or in any other place in the centre or periphery of any megalopolis. The work characterises the urban dramaturgy of power and shows the alienation and displacement of people into the margins and anonymity. The perspective seems condensed, superimposed and shifted, becoming groundless speculation. Perception becomes perforated and blurred, pointing to a possible otherness of reality. We find ourselves in an indecipherable place in nowhere. The sculptor Claudia von Funcke studied at the Munich Academy of Arts and at the Architectural Association in London. This was followed by awards such as the Stahlkunstpreis NRW or the Kunstpreis Neukölln 2018, among others, as well as further scholarships. Her video installations, objects and photographs are shown nationally and internationally, most recently in Cairo, Seoul and Melbourne.

The sculpture “Landgang. is the continuation of Silvia Lorenz’s concept of nomadic sculptures in the sense of “soft sculpture”. Cardboard boxes serve as building material for spatial objects with architectural associations, ambulant set pieces for temporary, mobile installations. Change of perspective and displacement. “The nomadic as a basic feeling is probably strongest in the work “Landgang”: both components on wheels, so they also arrive in the gallery. One place among many on the way, in the city’s huge open-cast mine, from whose resources they also come: The scrap metal of the carrying frames: a rolling bag , a basket collector from the supermarket – the load of the carrying frames: product packaging . “Urban mining” ; the anthropogenic warehouse. Silvia Lorenz lives in Berlin and Dresden.

Frank Diersch’s works have already been shown in several solo and group exhibitions at Walden Kunstausstellungen since 2007. Frank Diersch was a master student/scholarship holder at the Akademie der Künste in Berlin. He received the Egmont Schäfer Prize for Drawing, Berlin in 1998 and the Brandenburg Art Prize in 2018. Since 2017, his show Drawing Radio has been on air at Radio Woltersdorf, and from 2 July his work can be seen at the BLMk’s Packhof in Frankfurt Oder.

The visual world of the work cycle TANNHÄUSER TOR by the Berlin draughtsman and painter Alekos Hofstetter is significantly influenced by modernist architecture. In his drawings on paper, the process of reflecting on the concepts of time and memory plays a decisive role. In his drawings, created in mixed media (including ink, coloured pencils and permanent marker), he constructs a new relationship between architecture and its surroundings by superimposing drawing layers. Alone through the progressive disappearance of post-war modern architecture from our environment, the failure of its former utopian promises becomes obvious and the resulting experience of loss is also thematised in Hofstetter’s work. In 2011, Alekos Hofstetter began the work cycle “TANNHÄUSER TOR”. This work, which continues to this day, deals with the architectural impact of post-war modernism. Images and installations from the TANNHÄUSER TOR cycle were also featured in René Pollesch’s plays. Most recently in 2021 at the Vienna Festival DIE GEWEHRE DER FRAU KATHRIN ANGERER, in 2019 in BLACK MARIA, Deutsches Theater Berlin and in 2018 “KALIFORNIA/ GRACE SLICK, TRWarszawa/ PL. In 2019 Hofstetter realised in collaboration with Prof. Nina von Mechow the stage design for “Freischütz”, (directed by Jossi Wieler) at the Strasbourg Opera House Opéra national du Rhin. For productions at the Deutsches Theater Berlin, he worked together with Nina von Mechow with director Karin Henkel in 2018 and with Martin Wuttke at the Burgtheater in Vienna in 2012. Alekos Hofstetter lives and works in Berlin. His works have been shown in solo and group exhibitions at home and abroad.

Parallel to the exhibition, we are guests in the Eulengasse exhibition space in Frankfurt – quasi “at another place #4”: “at another place” Walden art exhibitions at Kunstraum Eulengasse 16.-24.6.2023 Photography, Video, Installation, Drawing by Frank Diersch, Claudia von Funcke, Flakenberg,Dagmar Gester, Alekos Hofstetter, Kartenrecht, Eike Laeuen, Silvia Lorenz, Mats Müller, Julia Murakami, Antti Pussinen, Robert Sokol The exhibition and event series “am anderen Ort” is a project with situational and topical relevance, especially with regard to the immediate surroundings. Walden Kunstausstellungen invited the participating artists to conduct artistic research on site. This led to the first three exhibitions of the series, realised by Walden Kunstausstellungen in Berlin. The fourth exhibition, the “essence”, so to speak, is being created in cooperation with the Eulengasse project space in Frankfurt: a multimedia presentation summarising the series. 

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